Eigener Stil fürs Eigenheim: So lässt er sich finden

Der Traum vom eigenen Haus dürfte in jedem Menschen leben. Wer das Glück hat, sich diesen erfüllen zu können, steht vor einer weiteren Herausforderung. Wie richtet man das Haus ein? Welche Möbel? Welche Farben? Gardinen oder freie Sicht nach draußen?
Statt Möbel von der Familie zu übernehmen oder die billigsten Angebote zu wählen, sollte sich jeder (zukünftige) Hausbesitzer ausreichend Zeit nehmen, um sich mit diesem Thema zu beschäftigen. Hier gibt es Anregungen, wie sich der eigene Einrichtungsstil finden lässt.

Der Wunsch nach einem harmonischen Umfeld

In vielen Haushalten sind die Möbel bunt gemischt. Beim Auszug aus dem Elternhaus nehmen viele Jugendliche die Einrichtung ihres Kinderzimmers mit, um zumindest etwas in die erste Wohnung stellen zu können. In der nächsten Wohnung und mit etwas mehr Geld werden bereits die Zimmer einheitlicher gestaltet, denn der Mensch ist um Harmonie in seinem Umfeld bemüht.

Ist das Haus gebaut, meldet sich das Bedürfnis, endlich alles so einzurichten, wie man es sich wünscht. Interessanterweise stellt sich selbst bei freier Auswahlmöglichkeit die Frage, was denn eigentlich zu einem passt. Ganz einfach wird es für Menschen, die intensiv einem Hobby oder einer Arbeit nachgehen, die sich als Einrichtungsstil sichtbar machen lässt. Förster und Jäger stehen stellvertretend für alle, die sich mit der Jagd beschäftigen. In ihren Häusern werden sich viele Geweihe oder ausgestopfte Tiere finden, die von Jagderfolgen erzählen.

Ebenso leicht lässt sich am Einrichtungsstil erkennen, wenn der Betreffende etwas mit Wasser, dem Meer oder der Fischerei zu tun hat. Dann überwiegt eine Gestaltung mit blauen und weißen Farben. Hinzu kommen Bilder vom Meer, Schiffen oder blau-weiße Bettwäsche. Philatelisten und Sammler von Kunstgegenständen werden mit ihrer Leidenschaft ebenfalls die Räumlichkeiten prägen. Hier geht es weniger um einen harmonischen Eindruck des Ganzen. Vielmehr wird das Haus genutzt, um seiner Kreativität Ausdruck zu verleihen. Aber auch das ist eine konkrete Art und Weise einer Einrichtung.

Hobbys können auch bei der Wahl der Teppiche inspirieren und darüber entscheiden, ob die Eckbank in die Küche kommt oder der Glastisch den Vorzug bekommt. Hier muss jeder Mensch tief in sich hineinhorchen und nicht dem Trend der Außenwelt folgen, will er sich seinen persönlichen Wohnort kreieren.

Die eigene Eingebung finden

Zuerst sollte die Frage gestellt werden, ob man sich gerne mit Dingen umgibt oder mit wenigen Möbelstücken wohler fühlt. Dementsprechend sollte überlegt werden, welche Möbelstücke in jedem Zimmer zur Grundausstattung gehören. Braucht es eine Sitzecke im Wohnzimmer oder reicht der Esstisch in der Küche? Sollen Regale an die Wände oder muss der Gesamteindruck des Wohnzimmers luftig und weit sein?

Die Antworten auf diese Fragen lassen sich leicht finden. Wer im Internet entsprechende Seiten öffnet oder durch ein Möbelhaus schlendert, wird sich von bestimmten Einrichtungsgegenständen angezogen fühlen. Diese werden Gemeinsamkeiten aufweisen, die auf den persönlichen Geschmack schließen lassen.
Oft ist es ein bestimmtes Möbelstück, das das Herz höher schlagen lässt. Das können ein Himmelbett, die Ausstattung einer Küche oder die Gestaltung eines Fensters sein, die einem plötzlich klarmachen, wie man das Zuhause einrichten möchte. Sich Anregungen in der Außenwelt zu holen, sorgt für einen guten Start. Anschließend sollten jedoch die eigenen Vorstellungen in diese Stilrichtung integriert werden.

Von der Farbe, dem Material und der Form bis zum Stil

Frauen und Männer sind von Natur aus unterschiedlich, wenn es um die Einrichtung der Wohnung geht. Während sich viele Männer eher spartanisch geben und gedeckte Farben verwenden, kann es bei manchen Frauen nicht bunt genug sein. Für jeden Platz wird ein Objekt gefunden und alles, was "schön" ist, muss irgendwo untergebracht werden. Hier scheint der Wunsch zu dominieren, auf viele Dinge zurückzugreifen, ohne eine konkrete Auswahl treffen zu können.

Wenn jemand vor der Aufgabe steht, sein neues Zuhause von Grund auf zu gestalten, sollte er bei seinen Bedürfnissen beginnen. Anfangs erscheint der Versuch, einen konkreten Stil zu benennen, fast aussichtslos. Doch auch über das Ausschlussverfahren lässt sich ermitteln, was seinen Platz im Haus finden soll.

Wer keine dunklen Farben mag, weiß daher, dass es hell und freundlich werden muss. Mag man grazile Formen mit durchbrochenen Mustern oder Möbel aus Metall, geht es aller Wahrscheinlichkeit nach in den mediterranen Bereich. Wer seine Sachen gerne in Schränken, Truhen und Kommoden unterbringt, sodass diese unsichtbar sind, wird möglicherweise am Kolonialstil Gefallen finden. Praktisch und bei Familien beliebt sind Echtholzmöbel aus Kiefernholz.

Hier ist deutlich zu sehen, welche Kriterien den Ausschlag für die Einrichtung geben werden - die Funktionalität, die Wirkung der Farben oder die Vorliebe für entsprechende Formen. Deshalb der Tipp, sich online oder im Möbelhaus umzusehen und auf die eigenen Reaktionen zu achten. Es braucht nur einen Gegenstand, der in einem das Herz schlagen lässt und schon kann man alles andere davon ableiten.

Fühlt man sich von einem kompakten Möbelstück angesprochen, wird ein schmiedeeisernes Bett nur für Stirnrunzeln sorgen. Findet dagegen ein handgearbeiteter Schrank aus Echtholz mit filigranen Schnitzereien Anklang, wird ein klassisches Futonbett keine Begeisterung auslösen. In jedem Menschen sind bereits alle Vorlieben und Abneigungen angelegt und jeder weiß bereits, wovon er sich wirklich angezogen fühlt. Da die bisherige Wohnungseinrichtung fast immer fremdbestimmt war, scheint es einem selbst, als ob man es nicht wüsste.

Wer hat die Wohnungseinrichtung vorgegeben?

Omas Kommode, Mutters Esstisch und das Doppelbett, das gerade preisreduziert war - meist ist es ein zusammengewürfeltes Design, das unseren Wohnraum bildet. Hier hilft nur Ehrlichkeit gegenüber sich selbst, um den eigenen Stil zu erkennen. Die meisten Menschen trennen sich nicht von Möbelstücken, um die Eltern und Großeltern nicht zu kränken, die ihnen ihre schwer erarbeiteten Möbelstücke vererbten.

Doch diese Art der Großherzigkeit ist kein positives Verhalten. Sie zeigt nur, dass man sich im Aushalten übt und in den Hintergrund rückt. Irgendwann ist allerdings der Zeitpunkt gekommen, an dem man Stellung beziehen sollte. Vor allem, wenn es um den eigenen Einrichtungsstil geht. Wer das Japanische liebt, wird schon immer mit dem Gedanken an ein Futonbett und flachen Tische gespielt haben. Wer es chinesisch mag, bevorzugt alles, was einen zarten und fließenden Eindruck erweckt. Ist die Möglichkeit gegeben, ein leeres Haus komplett neu auszustatten, lässt sich das auch als ein Neuanfang für das eigene Leben verstehen. An altem Mobiliar hängen viele Erinnerungen, von denen viele losgelassen werden müssen. Das Leben der Eltern und Großeltern geistert in diesem Fall im eigenen Zuhause, doch irgendwann ist es Zeit, auf eigenen Füßen zu stehen.

Die Freiheit des Experimentierens

Wer sich nicht entscheiden kann oder will, nutzt einzelne Zimmer seines Hauses, um mehrere Stile zum Ausdruck zu bringen und miteinander zu kombinieren. Kinderzimmer lassen sich dabei in luftige Reiche von Feen oder Fabelwesen oder durch ein Hochbett in Autoform in eine Rennstrecke verwandeln, während der Rest des Hauses im mediterranen Stil beeindruckt.

Wichtig ist, dass man dem Objekt den Vorzug gibt, das einem wirklich am Herzen liegt. In diesem existiert bereits der gesamte Stil, in dem man sich geborgen und angekommen fühlt. Manchmal lässt sich auch am Charakter der Person ablesen, wie die Inneneinrichtung idealerweise aussehen sollte. Sehr strukturierte Menschen fühlen sich beispielsweise mit kastigen und geschlossenen Formen wohl, während sensible und sanftmütige Menschen sich lieber in der Nähe von offenen Regalen, Raumteilern und runden Objekten aufhalten.


Auf den Punkt gebracht ist es gar nicht schwer, seinen eigenen Stil zu finden. Die meisten Menschen wissen sehr genau, was ihnen gefällt und was sie nicht mögen. Daher können sie auch definieren, welche Möbelstücke sie ansprechen. Dieses eine Objekt reicht aus, um auf den gesamten Einrichtungsstil zu schließen. Natürlich dürfen auch Elemente aus anderen Stilrichtungen in die Gestaltung einfließen.

Es bedarf nur ein wenig Zeit und Aufmerksamkeit, um in sich hineinzulauschen. Unser Handeln ist häufig von äußeren Reizen geprägt und viele Menschen gehen mit dem Trend der Zeit. Deswegen mag es im ersten Moment schwierig erscheinen, die eigenen Vorlieben zu definieren. Doch wer sich dafür Zeit nimmt, wird mit einem Ort belohnt, an dem jeder Winkel die eigene Persönlichkeit widerspiegelt. Nur dort kann sich ein Mensch wirklich wohlfühlen, weil es ein echtes Zuhause ist.

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