Energiesparend in die Zukunft

Fördermöglichkeiten beim Fertighausbau

Mit staatlichen Mitteln zum eigenen Niedrigenergiehaus - Das geht auf vier verschiedenen Wegen

Der Hauskauf ist ein wichtiger Schritt im Leben eines Menschen – ein Zuhause, in dem die Familie ihren Platz findet und viele Jahre lang leben wird. Doch Immobilien sind teuer, weswegen sie auch immer eine große finanzielle Belastung darstellen. Heißt: Die Geldmittel stecken die Grenzen für den Hausbau. Vieles kann vergünstigt gemacht werden, beispielsweise durch den Einsatz von eigener Arbeitskraft. In manchen Fällen jedoch rentiert sich das Sparen nicht – wenn es um Energie geht, beispielsweise. Erneuerbare Energien gehören inzwischen zum Hausbau hinzu, sie machen 30 % der in Deutschland gewonnen Energie aus. Geplant ist ein weiterer Anstieg der regenerativen im deutschen Energiemix – alle unsauberen Energiegewinnungsmethoden sollen nach und nach abgestellt werden, bis 2022 bereits die Atomkraft. 2025 soll dann der Anteil der regenerativen Energien bereits bei 40 - 45 % liegen.  Um dieses ehrgeizige Ziel umzusetzen, sind auch Privathaushalte gefragt, weswegen es für Häuslebauer Fördermittel gibt, wenn sie sich denn an regenerative Energiegewinnungsmethoden halten und ihr Haus zu einem Kleinkraftwerk machen. Welche Möglichkeiten es gibt und wie sie gefördert werden, gibt es auf hausausstellung.de.

 

Sonnenkollektoren

Photovoltaikanlagen auf dem Dach des Eigenheims sind wohl der bekannteste Weg, regenerative Energien in das eigene Stromnetz einzubinden. In den großen Solarzellen wird die Sonneneinstrahlung in Energie umgewandelt – entweder in Strom oder in Wärme, die anschließend das Wasser heizt oder die Heizkörper beliefert. Alles was zu viel produziert wird, kann entweder in Hochleistungsbatterien gespeichert werden oder aber ins örtliche Stromnetz eingespeist werden. Die Einspeisung wird dann wiederum vergütet, so dass sich die Installation einer Photovoltaikanlage über die sinkenden Energiekosten und die Bezahlung des eingespeisten Stroms schließlich amortisiert. Eine weitere Möglichkeit der Förderung bietet die KfW Bank. Mit zinsgünstiger Finanzierung der Solaranlagen kann der Hausbesitzer die hohen Kosten zunächst schultern und dann nach und nach abbezahlen. Eine Amortisation wird so bei ca. zehn Jahren erreicht – je nach Größe und Art der Anlage, sowie die Vergütung für den eingespeisten Strom. Diese ist abhängig vom Zeitpunkt des Anschlusses sowie der Größe der Anlage. 2017 soll jedoch eine Reform die feste Förderung von Solaranlagen beenden und einem flexibleren Modell weichen. Denn an der Leistungsfähigkeit der Anlagen hat sich viel getan, weswegen alte Rechenmodelle nicht mehr mit der jetzigen Leistung übereinstimmen.

Geothermie

Die Geothermie ist in Deutschland noch recht unpopulär – vermutlich, da sie einen großen Umbau mit sich bringt. Ein Vorteil für Häuslebauer, die sich direkt für die Inbetriebnahme einer Erdwärmeanlage entscheiden. Diese nutzt die natürliche Hitze der Erde, die im Kern vermutlich 5000 bis 6000 °C heiß ist – diese Temperatur ähnelt der Oberfläche der Sonne. Dabei gibt es zwei verschiedene Formen: Einmal die oberflächennahe Erdwärme, die in 1,20 bis 1,50 m Tiefe Geothermie-Kollektoren nutzt, um die Erdwärme in Energie umzuwandeln. Dann gibt es die tiefe Geothermie, die mit senkrecht eingelassenen Erdwärmesonden die Wärme in 50 bis 100 Metern Tiefe aufnimmt. Dies ist ein gewaltiger Temperatur-Unterschied, kann jedoch auch seismische Folgen nach sich ziehen, je nach dem in welchem Gebiet die Bohrung unternommen wird. Ab einer Temperatur von 160°C lohnt sich die Nutzung der tiefen Erdwärme.

Da die Bohrung, der Aushub und das Anschließen einen großen Aufwand mit sich bringen, ist die Installation recht teuer. Auch hier gibt es jedoch Fördermittel durch den Staat: Erdsonden, die hinterher zur Beheizung des Wassers genutzt werden sowie Wärmepumpen, die Gasheizungen betreiben, werden mit 100€ pro kW jedoch mindestens 4500€ gefördert – bei Nach-Installation aber auch beim Neubau.

Je nach Beschaffenheit der Gebäudehülle – also bei Planung eines Niedrigenergiehauses – können zusätzlich 50 % der Basisförderung aufgeschlagen werden, eine zeitgleiche Installation von Solarkollektoren oder einer Biomasseanlage kann mit 500 € zusätzlich gefördert werden. Bei einem gesamten finanziellen Aufwand von ca. 15.000 € bis 19.000 € lassen sich so ca. 30 bis 50 % durch Förderung finanzieren.

Niedrigenergiehäuser

Auch Niedrigenergiehäuser werden vom Staat gefördert. Die verschiedenen Förderungsstufen der KfW Bank schreiben jeweils andere Dämmstufen und Ausstattungen mit verschiedenen regenerativen Energien vor. Werden alle Kriterien erfüllt, kann das Bauvorhaben durch staatliche  Fördermittel bezuschusst werden. Die jeweiligen Richtlinien für Neubauten werden darüber definiert, wie viel Primärenergie sie im Jahr im Vergleich zu einem Standard-Neubau verbrauchen. So gibt es das Effizienzhaus 55, das nur 55% der jährlichen Energie eines herkömmlichen Neubaus benötigt. Außerdem gibt es das Energieeffizienzhaus 40 und 40 PLUS. Das KfW Effizienzhaus 40 PLUS wird auch als Passivhaus bezeichnet und erhält die meisten Zuschüsse, da es mehr als 60 % Energie einsparen kann.

Das Institut für Landes und Stadtentwicklungsforschung hat festgestellt, dass die hohen Fördersummen dafür sorgen, dass in etwa die Hälfte der Mehrkosten für den Passivhausstandard „weggefördert“ werden. Energieeffizient zu bauen lohnt sich also – denn auch zukünftig zahlen Hausbesitzer auf diese Weise weniger, weil das Haus Jahr für Jahr Energie einspart. Auch bei der Dämmung wird nachhaltig gearbeitet: Der Großteil der Passivhäuser werden mit natürlichen Stoffen wie Mineralfasern und Zellulose gedämmt.

Windkraftwerk

Eine weitere Methode alternative Energien zu nutzen, ist die Windkraft. Was primär in großen Offshore-Windparks abläuft, kann jedoch zu Hause auch im Kleinen betrieben werden. Dafür ist die Installation einer kleinen Windkraftanlage in Hausnähe nötig. Der durch den Wind produzierte Strom kann dann ins heimische Netz eingespeist werden, wird also für das eigene Haus nutzbar gemacht. Auch ins öffentliche Netz kann der produzierte Strom eingespeist werden.

Auch die Installation einer Klein-Windkraftanlage wird gefördert. Zum einen bietet die KfW-Bank günstige Zinssätze und tilgungsfreie Jahre zur Finanzierung der Anlage an. Zum anderen bieten auch manche Bundesländer Zuschüsse zur Anschaffung der Anlage an. Auf diese Weise amortisiert sich die Investition in eine Windkraftanlage schneller. Durch die zusätzliche Nutzung des eigenen Stroms kann dann zusätzliche Energie einspart werden – natürlich auch hier am besten mit dem Bau eines Niedrigenergiehauses kombiniert.

Allgemein ist also festzustellen, dass auch der Neubau eines Fertighauses durch staatliche Mittel gefördert werden kann – Bedingungen dafür sind immer: die Nutzung alternativer Energien und eine Bauweise, die weniger Energie benötigt als die herkömmliche Art zu bauen. Dafür sind meistens erst einmal Mehrkosten zu berechnen, die jedoch im Nachhinein nicht mehr allzu sehr ins Gewicht fallen, da zum einen die Förderung entlastet und zum anderen über viele Jahre hinweg Energie eingespart wird – eine Investition in die Zukunft, die neben dem Geldbeutel auch die Umwelt schont.

Bildquellen:
Bild 1: © anweber (#24329291)
Bild 2: © vector/ AngelaStolle (#46903475)
Bild 3: © Marco2811 (# 69395245)

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